Die bisherige Geschichtsschreibung des Tunnelbaus war meist eine reine Männergeschichte, weil sie sich auf die Arbeit im Tunnel konzentrierte – auf Ingenieure und Mineure. Die Ausstellungen beleuchten das Umfeld der Tunnelbaustelle als Ganzes, den Alltag in den Tunneldörfern. Damit geraten auch die Frauen und Kinder ins Blickfeld, die mit den Mineuren und Ingenieuren zur Tunnelbaustelle zogen sowie die Frauen und Männer, die im Gewerbe rund um die Baustelle tätig waren. Gezeigt werden ebenso die Wechselwirkungen zwischen der zeitlich begrenzten Lebensgemeinschaft auf der Tunnelbaustelle und der ansässigen Bevölkerung.
In den letzten Jahren haben an den Universitäten Bern, Lugano und Zürich Seminare zur Sozialgeschichte des Tunnelbaus stattgefunden. Der Verein will die Resultate dieser Forschung einem breiten Publikum nahe bringen. Das dabei zugrunde liegende Material zur Geschlechtergeschichte wurde in einem interdisziplinären Forschungsprojekt unter der Leitung von Elisabeth Joris und Beatrice Ziegler recherchiert.
/ Flyer zu den sechs Ausstellungen